Scheidung ist nicht gleich Scheitern – warum eine Trennung die beste Lösung für alle sein kann

  • von Tania Höveler
  • 05 März, 2019
Mann und Frau in Businessoutfit halten Schild mit Hälfte von einem Herz hoch

In der heutigen schnelllebigen Zeit sind Trennungen vom jeweiligen Lebensabschnittsgefährten gängig. Statistisch gesehen, trennt sich jeder Deutsche mehr als vier Mal von seinem jeweiligen Partner, bis der richtige gefunden ist. Kommt es jedoch zum Ehestreit, bzw. einer unvermeidlichen Krise in einer Ehe mit Kindern, kann sich eine Trennung oder gar Scheidung als schwieriger gestalten. Eine Scheidung soll jedoch nicht gleich Scheitern bedeuten! Nur, weil die Liebe zu Ihrem Partner nicht mehr vorhanden ist, heißt das nicht, dass Ihre Familienbeziehung unter Trennung oder Scheidung zu leiden hat. Wir klären auf, warum mit einer Trennung auch neue Möglichkeiten für die Familie geschaffen werden können.

 Die Scheidung ist unvermeidlich – was nun?

Ihre Beziehung zu Ihrem Ehepartner ist unwiderruflich zerstört und an eine Versöhnung ist nicht zu denken? Eine Scheidung steht mehr als jeder dritte Deutsche im Durchschnitt einmal in seinem Leben durch. Dabei sind 5 – 10 % aller Trennungen konfliktreich. Gerade, wenn Kinder in der Familie direkt betroffen sind, sollten Sie als Eltern die eventuell negativen Gefühle für Ihren Partner um Ihrer Kinder Wohl herunterschlucken. Kinder sind sehr sensibel und spüren sofort, wenn etwas mit der Beziehung der Eltern nicht stimmt. Da hilft es weder, wenn Sie sich offen streiten, noch, wenn Sie so tun, als wäre alles in Ordnung. In beiden Fällen sind Unsicherheit und die Frage, was mit den Eltern los ist, für Kinder genauso schlimm, wie die Wahrheit. Kinder reagieren verwirrt und malen sich oft schreckliche Szenarien aus, die manchmal sogar schlimmer sind, als die Realität. Dabei spielt auch die Angst vor dem Verlust eines Elternteils durch die Trennung eine große Rolle.

 Unsere Empfehlung: sagen Sie Ihren Kindern die Wahrheit und klären Sie Ihre Kinder gemeinsam in einem altersadäquaten Gespräch über Ihre Situation auf. Eine sachliche und reflektierte Aufklärung kann auch zum rationalen Verständnis der Situation bei Kindern führen. Stellen Sie klar, dass die Trennung rein gar nichts mit den Kindern zu tun hat, sondern nur zwischen den Eltern stattfindet.

Sollten Sie sich aus eigener Sicht in einer unlösbaren (Konflikt-)Situation befinden, sollten Sie professionelle Hilfe in Betracht ziehen, auch zum Wohle Ihrer Kinder.

Ausweichmöglichkeiten schaffen

Denken Sie an das Wohl Ihrer Kinder und bieten Sie ihnen Ausweichmöglichkeiten aus der Stresssituation Ihrer Trennung an. Das kann ein Wochenende bei den Großeltern sein oder ein Ausflug mit Freunden. Nutzen Sie Ihre Ressourcen und bringen Sie Ihre Kinder so oft wie möglich aus der Stresszone, damit Ihre Kinder nicht dauerhaft belastet werden.

Emotionale Aspekte einer Trennung

Emotional ist eine Trennung immer eine Strapaze für die Kinder. Sie können auch nach Ihrer Trennung für ein gutes Familienverhältnis sorgen, wenn beide Elternteile nach wie vor gleich viel präsent sind. Am besten klappt dies, wenn sich beide Eltern gut verstehen und sehr reflektiert sind.

Schwierig kann es noch einmal werden, wenn neue Lebenspartner ins Leben der Kinder treten. Hierbei ist nicht nur Vertrauen, sondern auch Fingerspitzengefühl gefragt. Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass das Vorstellen eines neuen Partners gegenüber den Kindern erst dann sinnvoll ist, wenn Sie es auch wirklich ernst meinen.

 

Unsere Tipps für eine konfliktfreie Trennung:

●      Klären Sie Ihre Kinder gemeinsam und sachlich auf.

●      Versuchen Sie nach wie vor, zeitlich und emotional für Ihre Kinder da zu sein.

●      Tragen Sie (weiterhin bestehende) Konflikte nicht vor den Kindern aus.

●      Schaffen Sie Ausweichmöglichkeiten für Ihre Kinder.

●      Stellen Sie neue Partner erst vor, wenn es Ihnen Ernst ist.

 

Als erfahrene Familienberatung helfen Höveler und Ellerbrake aus Düsseldorf Ihrer Familie gerne in schweren Zeiten einer Trennung oder Scheidung und finden individuelle Lösungen für Ihre Familiensituation
von Tania Höveler 18. April 2017
System Familie